Ebenso wie Beethoven sprechen mich die Worte aus “Ode an die Freude” stark an:
Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum.Deine Zauber binden wieder,Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.Seid umschlungen, Millionen!Diesen Kuss der ganzen Welt!
Was für eine Emotion, welche Tiefe, und zugleich rückhaltlose Entschiedenheit!
Sicher, heute würden wir lieber an “Geschwister” als an “Brüder” denken, und das erlebe ich als echten und höchst erfreulichen Fortschritt seit der Zeit Schillers und Beethovens.
Einige dieser “keywords” sprechen mich auf ganz persönliche Art an:
Freude, betreten, feuertrunken
Probier mal einen Ton am Klavier. Hör zu und erinnere dich, dass es diesen speziellen Ton aufgrund mathematisch-physikalischer Gegebenheiten nur einmal geben kann. Nur gerade jetzt. Hör weiter zu, wie der Ton seine Gestalt ändert. Spür Deinen Finger am Puls der Unendlichkeit – geh durch dieses Portal in die Freude!
Götterfunken
Ja, Götterfunke, nicht Gottesfunke. Beweise hin oder her, “Götter” in der Mehrzahl fühlt sich auch für mich stimmig an. Stimmiger als ein einziger Gott, womöglich männlich und dazu noch eifersüchtig.
Tochter, Himmlische
Der Freude wird als weiblicher Gottheit gehuldigt … sonnenklar und logisch!
binden, alle Menschen werden Brüder
Gemeint ist “verbinden”. Die metaphysische Erkenntnis “Wir alle sind eins” ist fühl- und erlebbar.
sanfter Flügel
Das Attribut eines Engels, einer weiblichen Gottheit. Versöhnend, tröstend, verbindend. Ein ebenso einfaches wie bildhaftes keyword für eines der wichtigsten Themen, die es gibt für mich.
Was die Mode streng geteilt
Ein genialer Move! Zu dem, was uns Menschen trennt, fallen mir zuerst ganz andere Dinge ein: Krieg, Politik, Religion, Vorurteile, Überlegenheitsdünkel, Machtstreben, Gewalt aller Art …
“Mode” dagegen ist unverfänglich, dabei klar und überdies überraschend. Zu unserem Glück ändert sie sich laufend.
Lass mich gerne Deine Gedanken dazu wissen und schreib mir eine Mail.